Dr. Julius Blum
Verfasser: Anna-Lisa Schütz, Elisaveta Tolstov, Felicitas Sperber, Sianna Zillich
[Keine Stolperstein-Verlegung in Lichtenfels]
Der jüngste Sohn Julius wurde 1905 in Seubelsdorf geboren. Als einer von wenigen besuchte er die Latein-Abteilung der Privatrealschule Lichtenfels, die er 1918 erfolgreich abschloss.
Julius studierte in München und Erlangen Jura, legte 1932 die Staatsprüfung ab und arbeitete bis zu seiner Entlassung 1933 in Nürnberg. Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ der Nazis von 1933 bedeutete für die meisten Juristen jüdischer Abstammung ein Berufsverbot. Wohl in der anfänglichen Hoffnung auf bessere Zeiten blieb Julius bei seinem Fach und promovierte 1935 in Erlangen.
Der zunehmende Druck und die verschärfte Diskriminierung veranlasste ihn dann doch, mit seiner Frau Erna Fanny Blum, geb. Brüll im April 1936 nach Palästina auszuwandern. Im November 1938 wurde der Sohn Eli Michael geboren, 1939 erhielt die Familie die palästinensische Staatsangehörigkeit. Die Familie lebte in dem erst 1934 von deutschen Juden (wieder)gegründeten Ort Nahariya im Norden des heutigen Israel.
Als ausgeübten Beruf gab Dr. Julius Blum in Israel „Manager“ und „Merchant“ (Händler) an. Er arbeitete in der Landwirtschaft, betrieb dann eine Fotoagentur und war ab 1941 in der Ortsverwaltung von Nahariya tätig. Er starb 1969 und wurde in seiner neuen Heimatstadt beerdigt.